Im Online Banking wurden Sie um einen Teil oder gar ihr gesamtes Guthaben betrogen? Die Betrüger samt Empfängerkonto befinden sich meistens im Ausland. Das Geld von den Betrügern wieder zu erlangen ist schwer. Und die Bank? Die verweist Sie auf Ihre Sorgfaltspflicht, die Sie verletzt haben sollen.
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Grundsätzlich: Die Gerichte setzen sich immer wieder mit der Frage der Autorisierung auseinander. Wer hat den Zahlungsvorgang genehmigt? Und wer trägt die Beweislast für diese Autorisierung?
26.01.2016 – Urteil des Bundesgerichtshofs (XI ZR 91/14)
Der BGH hatte über einen Online Banking Betrug zu entscheiden, bei dem die korrekte PIN und TAN verwendet wurde, aber offensichtlich nicht von dem Bankkunden. In den Tagen vor der streitigen Überweisung kam es aus nicht geklärten Umständen zu Fehlbuchungen auf dem Konto des Kunden. Durch diese Fehlbuchungen wies das Konto ein Guthaben auf, welches tatsächlich jedoch nicht existierte. Die Betrüger nutzten diesen Umstand und veranlassten eine Überweisung in das Ausland zu ihren Gunsten.
Wie die Betrüger an die PIN und TAN gelangten ist ungeklärt. Die Bank nutzte das jedoch, unter Hinweis auf § 675 w BGB, um eine Korrektur des Kontos zu verweigern. Der BGH hat dem aus folgenden Gründen eine Absage erteilt:
In der Praxis bedeutet das für Sie, dass Ihre Bank in einem ersten Schritt nachweisen muss, dass das Banksystem zum Zeitpunkt der streitigen Zahlung fehlerfrei funktionierte. Erst wenn Ihrer Bank dies gelingt, sind Sie am Zuge mit Ihrem Vortrag.
22.06.2018 – Urteil des Landgericht Kiel (12 O 562/17)
Geklagt hatte ein Bankkunde, der für seine Überweisungen das SMS-Tan Verfahren nutzte. Nachdem sein Mobiltelefon nicht mehr funktionierte, hatte er eine neue Sim Karte bestellt. Unmittelbar nach der Bestellung wurden auf seinem Konto nicht autorisierte Zahlungen vorgenommen. Offensichtlich hatten sich die Betrüger sowohl auf seine Sim-Karte als auch auf sein Konto Zugang verschafft. Folgende Überlegungen hat das Landgericht angestellt:
Generell gilt, dass Sie selbst sich am Besten um Ihre Sicherheit im Online Banking sorgen können. Im Folgenden finden Sie einige Ratschläge, wie Sie einem Betrug vorbeugen können.
Wenn Sie aber Opfer eines Online Banking Betrugs geworden sind, sollten Sie dies unverzüglich Ihrer Bank melden. Sie sollten die Zugangsdaten ändern und eine Anzeige bei der Polizei erstatten.
Im Betrugsfall gehen die Banken im ersten Moment immer davon aus, dass der Kunde die Schuld trägt und somit selbst für seinen Schaden haften muss. Für Sie ist es wichtig zu wissen, dass Sie sich zur Wehr setzen können. Immer wieder melden sich Mandanten, die Opfer eines Online Betruges geworden sind. In einem ersten Schritt rekonstruiert ihr Rechtsanwalt von CDR-Legal zusammen mit Ihnen den genauen Tathergang. Daraus entwickeln wir gemeinsam eine Strategie, wie Sie Ihr Geld wieder erlangen. Für ein kostenloses Erstgespräch steht Ihnen CDR-Legal jederzeit gerne zur Verfügung.
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Corinna Ruppel nutzt ihre Fachexpertise aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Kreditspezialistin und Syndikusanwältin, um Privatpersonen und Unternehmen in allen Fragen rund um Bank- und Kapitalmarktrecht sowie Insolvenzrecht zu beraten und zu vertreten. Dabei legt sie besonderen Wert auf Transparenz und eine vertrauensvolle Basis dem Mandanten gegenüber.
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