Welche Art Investment bietet European Wagon Lease an?

Wer sich als Anleger für eine Anlage bei der European Wagon Lease Asset GmbH entschieden hat, wählte ein sogenanntes Direktinvestment. Bei solchen Investments rät die Verbraucherzentrale zur Vorsicht. Zuvor firmierte die Gesellschaft unter dem Namen Oak Capital Rail Invest GmbH.

Konkret bietet das Unternehmen eine Anlage in Eisenbahngüterwaggons an. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Kippwagen, Flachwagen oder auch um Kesselwagen. Anlegern wird in dem Zusammenhang eine größere Auswahl an verschiedenen Direktinvestments angeboten, die mit einer Rendite von sieben bis neun Prozent kombiniert sind.

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Wie funktioniert das Geschäftsmodell von European Wagon Lease?

Die jeweilige Transaktion, also das Investment der Anleger, gliedert sich in die folgenden Abschnitte:

  1. Anleger erwirbt Miteigentumsanteile an Eisenbahngüterwaggons
  2. Abschluss eines Mietvertrages mit dem Verkäufer der Waggons
  3. European Wagon Lease vermietet Waggons weiter
  4. Anleger erhalten vierteljährlich Mietauszahlungen
  5. Vertragliche Vereinbarung des Rückkaufs sowie der Rückübereignung der Miteigentumsanteile mit fest vereinbartem Verkaufspreis

Im Detail gliedert sich die Anlage demnach in mehrere Schritte. Zunächst kann der Anleger Miteigentumsanteile an den verschiedenen Eisenbahngüterwaggons erwerben. Diese in einer Größenordnung von 25, 50 oder 75 Prozent. Zeitgleich vermietet der Anleger die Eisenbahnwaggons zurück an die European Wagon Lease Asset GmbH.

Das Unternehmen wiederum vermietet die Waggons an weitere Unternehmen, zu denen zum Beispiel auch Schenker Logistik zählt. Der Anleger erhält kontinuierlich die vom Endnutzer zu zahlenden Mietzinsen, die allerdings zunächst auf einem Treuhandkonto verwahrt werden.

Beendet ist das Geschäft, wenn European Wagon Lease Asset GmbH die vom Anleger erworbenen Miteigentumsanteile an den Eisenbahnwaggons wieder zurückkauft. Rechtlich betrachtet basiert das Geschäftsmodell somit auf einem sogenannten Kauf-Mietvertrag inklusive Rückkaufverpflichtung.

Problem: Anleger erwerben nicht das volle Eigentum an den Waggons

Ein mögliches rechtliches Problem besteht bei dem Investment darin, dass die Anleger nur zwischen 25 und 75 Prozent Miteigentumsanteile an den entsprechenden Eisenbahngüterwaggons erwerben. Somit erlangen sie nicht das volle Eigentum, sondern sie werden lediglich zu Miteigentümern.

Über diesen Zustand wird ein Eigentumszertifikat ausgestellt. Jedoch weiß der Investor nicht, ob der entsprechende Eisenbahnwaggon tatsächlich existiert und wo er sich befindet. Zudem wird im Eigentumszertifikat nicht genau festgehalten, um welchen Eisenbahnwaggons es sich handelt.

Anleger warten auf Einlösen der Rückzahlungsverpflichtung

Einige Anleger fürchten aktuell um ihr Kapital bezüglich ihres Investments bei der European Wagon Lease Asset GmbH. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Investoren bereits seit über einem Jahr auf die Rückzahlung des entsprechenden Kaufpreises und somit auf den Rückkauf der Anteile warten.

Eine Reihe von Anlegern hat sich bereits darüber beschwert, dass es zu relativ langen Verzögerungen kommt, was die Zahlung der Rückkaufbeträge angeht. Zudem hat die Gesellschaft auf der im März stattgefunden Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschlossen. Dies ist nicht unbedingt ein positives Zeichen.

Welche Risiken bestehen aktuell für Anleger?

Bezüglich des Investments in Eisenbahnwaggons bei der European Wagon Lease Asset GmbH gibt es für Anleger aktuell mehrere Risiken. Zum einen könnte im Fall einer eventuellen Insolvenz des Unternehmens nicht einwandfrei nachweisbar sein, an welchem konkreten Waggon ein Eigentumsrecht besteht.

Zu anderen kann es passieren, dass die eigentlich garantierten Mietzahlungen nicht mehr vorgenommen werden: Ein Ertragsrisiko. Das dritte Risiko besteht darin, dass Anleger bereits erhaltene Erträge (Mietzahlungen) und eine Teil-Rückzahlung ihres Kapitals an den Insolvenzverwalter zurückzahlen müssen, falls European Wagon Lease Insolvenz anmelden sollte.

Wie sollte ich mich als Anleger jetzt verhalten?

Aktuell gibt es für Sie zwar noch keinen konkreten Handlungsbedarf, weil das Unternehmen bisher weder Insolvenz angemeldet hat noch unwiderlegbare Erkenntnisse vorliegen, dass es größere Liquiditätsprobleme gibt. Dennoch kann es ratsam sein, dass Sie sich vorsorglich darüber informieren, wann welche Schritte notwendig werden könnten.

Aus diesem Grund hält die Kanzlei CDR-Legal Sie gerne auf dem Laufenden, wie sich die Weiterentwicklung bei der European Wagon Lease Asset GmbH darstellt. Ferner haben Sie jederzeit die Möglichkeit, mit der auf dem Gebiet des Bank- und Kapitalmarktrechts tätigen Anwaltskanzlei ein unverbindliches und informatives Erstgespräch zu führen.