Indirekte Anlage in Gold: mehrere Optionen am Markt

Bei der sogenannten indirekten Anlage in Edelmetalle wie Gold oder Silber stehen am Markt mehrere Optionen zur Verfügung. Mit indirekt ist gemeint, dass der Anleger kein Gold in physischer Form erwirbt, also keine Barren oder Münzen kauft.

Stattdessen legt er sein Kapital in bestimmte Werte und Rechte an. Oftmals in Wertpapiere, die sich auf die eine oder andere Art auf Gold beziehen. Zu den am häufigsten genutzten indirekten Anlageformen, mittels derer Sie in Edelmetalle investieren können, zählen:

  • Edelmetall-Fonds (geschlossene Fonds)
  • Edelmetal-Aktien
  • Aktienfonds (Schwerpunkt Gold- und Silber-Aktien)
  • ETFs bzw. ETCs
  • Zertifikate
  • Derivate wie Optionen oder Futures
  • Crowdinvesting

All diese Anlageformen haben gemeinsam, dass sie meistens nicht mit den großen Vorteilen ausgestattet sind, die ein physisches Investment in Gold hat. So fehlt zum Beispiel bei ETFs, Aktien oder auch Zertifikaten der Inflationsschutz. Das liegt daran, dass Sie in Rechte investieren, die wiederum auf Euro basieren.

Der andere Aspekt ist, dass bei einem indirekten Investment weitere Faktoren neben dem Goldpreis einen Einfluss auf Ihre Rendite haben. Wenn Sie sich beispielsweise für eine Aktie eines Goldminenbetreibers entscheiden, wird der Kurs vermutlich bei steigenden Goldpreisen ebenfalls positiv verlaufen. Jedoch gibt es meistens noch weitere Ereignisse, Faktoren und Merkmale, die Einfluss auf die Kursentwicklung haben.

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Physische Anlage in Gold: Kauf von Münzen und Barren

Insbesondere die physische Anlage in Gold wird aktuell von vielen Experten der indirekten Anlage in Edelmetalle bevorzugt. Mit physischer Anlage ist schlichtweg gemeint, dass Sie Barren oder Münzen erwerben. Die Nachfrage nach physischem Gold war in den vergangenen Monaten sogar so groß, dass es teilweise Lieferengpässe bei den Edelmetallhändlern gab.

Mit der physischen Anlage sind zwar die klassischen Vorteile einer Sachwertanlage verbunden, wie zum Beispiel Inflationsschutz und Krisensicherheit. Jedoch gehen Sie mit einem solchen Investment einige Risiken ein. Gerade beim physischen Investment sollten Sie das entsprechende Konstrukt der Geldanlage genau verstehen. Denn in der Vergangenheit gab es in diesem Bereich mehrere Insolvenzen und Betrügereien von Anbietern.

Unterschiedliche Modelle beim physischen Investment in Gold

Bei der physischen Anlage in Edelmetalle, insbesondere in Gold oder Silber, gibt es am Markt mehrere Geschäftsmodelle. Diese basieren insbesondere auf den folgenden angeboten:

  • Gold-Sparpläne
  • Edelmetalle kaufen und verwahren lassen
  • Sachwertdarlehen

Diese verschiedenen Investitionsmodelle haben teilweise hohe Risiken, weil sie sich normalerweise nicht an einem geregelten Markt abspielen. Daher sollten Sie die Angebote stets genau unter die Lupe nehmen, sich die Kosten betrachten und vor allen Dingen eine gute Einschätzung zum Risiko treffen können.

Gold-Sparpläne als beliebtes Modell

Ein beliebtes Investitionsmodell sind die sogenannten Goldsparpläne. Hier werben die Anbieter insbesondere mit der inflationsgeschützten Anlage und dem regelmäßigen Sparen. So zum Beispiel das Unternehmen Amavest, bei dem Sparer den Cost-Average-Effekt nutzen können.

Damit ist gemeint, dass der durchschnittliche Einkaufskurs günstiger ist, wenn Sie monatlich zum Beispiel für 200 Euro Gold erwerben, als wenn Sie pro Monat beispielsweise eine halbe Unze Gold kaufen würden. Das Hauptrisiko ist bei solchen Golfsparplänen das Emittentenrisiko, also dass der Anbieter insolvent wird.

Gold beim Händler kaufen und verwahren lassen

Ein weiteres beliebtes Geschäftsmodell im Bereich der Anlage in Gold findet sich heute vielfach am Markt. Es besteht darin, dass Sie zunächst bei einem Edelmetallhändler Gold erwerben. Der Anbieter kümmert sich anschließend zusätzlich um die Lagerung und einen eventuellen Verkauf der Edelmetalle, falls Sie diesen veranlassen.

Zu solchen Anbietern gehört zum Beispiel Blue Lion. Das Beispiel zeigt allerdings auch, dass es bei solchen direkten Investments durchaus häufiger zu Unklarheiten, fehlender Transparenz oder sogar zu größeren Problemen kommen kann.

Manche Anbieter werben insbesondere damit, dass durch die externe Lagerung für den Kunden das Einbruchsrisiko wegfällt. Dies ist unter anderem ein Argument des Gold Silber Kontor, der ebenfalls eine physische Anlage in Gold offeriert.

Welche Risiken gibt es bei der physischen Anlage in Gold: Insolvenz nicht ausgeschlossen!

Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass es bei einer physischen Anlage in Gold nicht nur größere Risiken gibt, allen voran das Emittentenrisiko. Es gab in der Vergangenheit sogar mehrere Insolvenzen von Unternehmen, die ein solches physisches Investment in Edelmetalle angeboten haben.

Beispielhaft möchten wir drei solcher Akteure nennen, die im Bereich der physischen Geldanlage in Edelmetalle tätig sind bzw. waren, sich jedoch mittlerweile in einem Insolvenzverfahren befinden.

PIM Gold GmbH: vermutlich ein Schneeballsystem

Ein prominenter Fall eines Edelmetallhändlers, der sich mittlerweile im Insolvenzverfahren befindet, ist die PIM Gold GmbH. Das von den Anlegern erworbene Edelmetall wurde seitens PIM Gold eingelagert und die Kunden sollten im Gegenzug sogar ein sogenanntes Bonusgold erhalten.

Mittlerweile wurde das Insolvenzverfahren über PIM Gold eröffnet, da es sich vermutlich um ein Schneeballsystem gehandelt hat. Sollte sich dies bewahrheiten, müssen Anleger nicht nur um ihr investiertes Vermögen fürchten, sondern vermutlich sogar bereits zugeflossenen Erträge wieder zurückzahlen.

Risiko: Kapital und Ertragsrisiko! Das Beispiel von PIM Gold zeigt, dass es zum einen bei einer physischen Anlage in Gold fast immer zu einem Emittentenrisiko kommt. Sollte der Anbieter insolvent werden, müssen Anleger um ihr Kapital fürchten. Mehr noch: Oftmals gibt es zusätzlich ein Ertragsrisiko.

Zum einen werden versprochen Renditen entweder gar nicht gezahlt oder Anleger müssen befürchten, diese an den Insolvenzverwalter zurückzahlen zu müssen, falls es sich zum Beispiel um ein Schneeballsystem gehandelt hat.

DWL Deutsche Wertlager GmbH: Vertrieb und Lagerung von Edelmetallen, Bonusversprechen

Ein ähnliches Geschäftsmodell wie PIM Gold verfolgte auch die DWL Deutsche Wertlager GmbH. Anleger konnten beim Edelmetallhändler Gold erwerben und dieses extern lagern lassen. Die DWL Wertlager GmbH übernahm demzufolge auch die Funktion als Lagerstätte.

Das Problem bestand dort vor allem darin, dass die Prozesse des Investments von keiner neutralen Instanz überprüft wurden. Augenscheinlich waren die angegebenen Gegenwerte deutlich höher als diejenigen, die tatsächlich existierten.

Auch bei der DWL GmbH, die sich mittlerweile ebenfalls im Insolvenzverfahren befindet, gehen die Insolvenzverwalter von einem Schneeballsystem aus. Daher müssen Anleger auch hier um ihr Kapital und eine eventuelle Rückzahlung bereits vereinnahmter Erträge fürchten.

COSMA-Gold: Gesellschaft deutlich kleiner als proklamiert

Ein anderes Risiko besteht bei einer Anlage in Gold darin, dass Sie in eine angeblich finanzstarke Unternehmensgruppe investieren, die Firma jedoch letztendlich deutlich kleiner als vorgespiegelt ist. Dies trifft zum Beispiel auf COSMA-Gold zu, die angeblich zu einer größeren überregional tätigen Unternehmensgruppe gehören sollte.

In der Praxis war das Unternehmen jedoch nicht dazu fähig, die für die Einlagerung notwendige Menge an Gold zu beschaffen. Zudem wurde wahrheitswidrig ein Treuebonus von acht Prozent zugesagt, wobei es COSMA-Gold nicht gelang, den entsprechenden Bonus erwirtschaften. Auch dieser Anbieter befindet sich mittlerweile in der Insolvenz.

Vorsicht bei einer (physischen) Anlage in Gold

Die Risiken eines indirekten Investments in Gold sind den meisten Anlegern bekannt. So wissen Sie, dass es bei Aktien Kursverluste geben kann und Derivate ohnehin sehr spekulative Instrumente sind. Weniger bekannt ist allerdings, dass auch beim physischen Investment in Gold oder Silber die bereits angesprochenen Risiken bis hin zum Totalverlust des Kapitals existieren.

Daher sollten Sie sich sehr genau mit dem entsprechenden Geschäftsmodellen beschäftigen. Möchten Sie sich im Vorhinein absichern, dass es sich um einen vermutlich seriösen Anbieter handelt, sollten Sie möglichst viele Informationen einholen.

Befürchten Sie einen Schaden oder ist dieser bereits eingetreten, ist es ratsam, sich an eine auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Anwaltskanzlei wie CDR-Legal zu wenden. CDR-Legal hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche Anleger betreut, die den Verlust ihres Kapitals befürchteten, weil das entsprechende Unternehmen Insolvenz angemeldet hat.