Bei vielen Anlegern ist das Interesse an nachhaltigen, sogenannten grünen Geldanlagen, in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Dies führt unter anderem dazu, dass die Zahl der ökologischen Geldanlagen auch in Form nachhaltiger Fonds enorm gewachsen ist.

Es ist sicherlich ein lobenswerten Gedankens, beispielsweise über Fonds mit Nachhaltigkeit zu investieren und so etwas für den Klimaschutz oder die Umwelt zu tun. Aber auch hier sollten Anleger die zum Teil hohen Risiken keinesfalls außer Acht lassen. Wie bei anderen geschlossene Fonds, existieren auch bei nachhaltigen Fonds zum Teil erhebliche Gefahren bis hin zum Totalverlust Ihres investierten Geldes.

Das Wichtigste im Überblick

  • Nachhaltige bzw. grüne Fonds gibt es als Geldanlage in zwei Varianten, nämlich als offene und geschlossene Fonds
  • Für Nachhaltigkeitsfonds gibt es noch keine einheitlichen Kriterien, sodass eine große Vielfalt am Markt zu finden ist
  • Insbesondere bei geschlossene Beteiligungen in nachhaltige Fonds kann es zum Totalverlust des investierten Kapitals kommen
  • Weitere Risiken grüner Fonds sind unter anderem die lange Kapitalbindung, fehlende Risikostreuung sowie das Ertragsrisiko

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Worum handelt es sich bei nachhaltigen Fonds?

Nachhaltige Geldanlagen werden am Markt inzwischen in zahlreichen Varianten angeboten. Anleger können zum Beispiel zwischen verschiedenen Anlagemöglichkeiten wählen:

  • Genussrechte
  • Kommanditeinlagen
  • Nachrangdarlehen
  • Genossenschaftsanteile
  • Anleihen
  • Aktien bestimmter Unternehmen
  • Grüne Fonds

Allen Fonds ist gemeinsam, sie legen Wert auf Umwelt- und Klimaschutz. Wobei das natürlich kein fest definierter Begriff ist.

Nachhaltige Fonds sind bei Anlegern besonders beliebt, weil auf diesem Weg insbesondere über offene Fonds gleich in mehrere Projekte und Unternehmen Geld investiert werden kann. Ohnehin ist es wichtig, den Unterschied zwischen offenen und geschlossenen grünen Fonds zu kennen.

Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds?

Da es sich bei Nachhaltigkeitsfonds nicht um einen geschützten Begriff handelt, tauchen die entsprechenden Investmentfonds in der Praxis in zwei Hauptvarianten auf. Zum einen gibt es die offenen und zum anderen die geschlossenen Fonds.

Offene Fonds werden auch bei den grünen Fonds als Publikumsfonds bezeichnet, da sie der breiten Masse an Anlegern zugänglich sind. Sie können Anteile jederzeit erwerben und auch zu jedem gewünschten Zeitpunkt wieder verkaufen. Zudem gibt es bei offenen Nachhaltigkeitsfonds eine gute Risikostreuung, weil stets in mehrere Unternehmen oder Projekte investiert wird.

Nachhaltigkeitsfonds in Form geschlossener Fonds sind mit einem deutlich höheren Risiko ausgestattet. Dies ist allein auf die Tatsache zurückzuführen, dass es keine Risikostreuung gibt. Geschlossene Fonds investieren fast ausschließlich in ein Projekt, beispielsweise im Bereich erneuerbare Energien, Klimaschutz oder Umwelt. Zudem gibt es bei geschlossenen grünen Fonds weitere Risiken.

Was sind die Risiken nachhaltiger Fonds?

Wenn wir im Folgenden näher auf die Risiken grüner Fonds eingehen, dann sind damit in erster Linie geschlossene Nachhaltigkeitsfonds gemeint. Während bei offenen Nachhaltigkeitsfonds zum Beispiel ein Totalverlust extrem unwahrscheinlich ist, ist die Gefahr bei geschlossenen nachhaltigen Fonds deutlich höher. Das ist vor allem auf die nicht existierende Risikostreuung zurückzuführen. Scheitert das Vorhaben bzw. Projekt, erleiden Anleger nicht selten einen Totalverlust.

1. Lange Bindung des investierten Kapitals

Neben der fehlenden Risikostreuung und dem damit verbundenen Totalverlustrisiko gibt es bei nachhaltigen Fonds in Form geschlossener Beteiligungen weitere Risiken. Dazu zählt unter anderem die langfristige Kapitalbindung. Je nach Nachhaltigkeitsfonds können Sie Ihre Anteile erstmals nach vier bis zehn Jahren veräußern.

Zwar ist es theoretisch möglich, die Anteile an geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds am sogenannten Zweitmarkt zu verkaufen. Dieser Markt ist allerdings wenig liquide. Daher kommt es in der Praxis häufig entweder gar nicht zu einem Verkauf oder nur mit einem erheblichen Kapitalabschlag. Sie müssen sich also darüber im Klaren sein, dass Sie Ihr Kapital bei einem geschlossenen grünen Fonds langfristig bereitstellen und somit ein nicht unerhebliches Risiko eingehen.

2. Hohe Mindesteinlage und somit höheren Kapitalrisiko

Ein weiteres Risiko besteht bei geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds in der relativ hohen Mindesteinlage. Je nach Fonds kann sich diese durchaus auf mindestens 20.000 bis 50.000 Euro belaufen. Für Kleinanleger oder gar Sparer sind daher solche grünen Fonds, außer in Form offener Fonds, nicht geeignet. Das Emittentenrisiko ist jederzeit vorhanden, sollten die kalkulieren Gewinne seitens der Gesellschaft nicht erzielt werden.

3. Haftungsrisiken für den Anleger

Steuerrechtlich erzielen Sie bei einem geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds keine Einkünfte aus Kapitalvermögen, sondern aus einem Gewerbebetrieb. Sie werden demzufolge Miteigentümer, ohne allerdings eine umfangreichere Mitbestimmung zu haben. Dies ist ein weiteres Risiko, welches nachhaltige Fonds in Form geschlossener Beteiligungen beinhalten.

Ihr Haftungsrisiko bezieht sich in erster Linie auf Ihre Kommanditeinlage, also das investierte Geld. Später kann es allerdings sogar zur Rückforderung vereinnahmter Ausschüttungen kommen, sollte die Gesellschaft insolvent werden. In dem Fall fordern Insolvenzverwalter mittlerweile regelmäßig von den Anteilsinhabern erhaltende Ausschüttungen zurück.

4. Währungsrisiko bei nachhaltigen Fonds

Nicht wenige nachhaltige Fonds werden im außereuropäischen Ausland aufgelegt. Diese sind zwar für Anleger häufig besonders attraktiv, aufgrund überdurchschnittlicher Renditen. Auf der anderen Seite existiert ein Währungsrisiko, wenn die Anteile in einer fremden Währung gekauft und veräußert werden.

Sollte sich der entsprechende Devisenkurs der Fremdwährung in Bezug auf den Euro ungünstig entwickeln, erhalten Sie beim Verkauf der Fondsanteile umgerechnet weniger Kapital als bei der Anlage zurück. Dieses Währungsrisiko können Sie zumindest leicht umgehen, indem Sie sich ausschließlich für in Euro gehandelte Nachhaltigkeitsfonds entscheiden.

Über weitere Risiken der nachhaltigen Fonds in Form geschlossener Beteiligungen können Sie sich in unserem Beitrag zu den generellen Risiken geschlossener Fonds informieren. Die dort genannten Gefahren treffen im Prinzip nahezu ausnahmslos auch auf geschlossene Nachhaltigkeitsfonds zu.

Negativbeispiel für nachhaltige Fonds

In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe Insolvenzen von Gesellschaften, die nachhaltige Fonds aufgelegt hatten. Dies zeigt im negativen Sinne eindrucksvoll, dass die aufgeführten Risiken nicht nur theoretischer Natur sind, sondern sehr praxisnah. Ein Beispiel ist unter anderem die UDI GmbH. Einige der aufgelegten Fonds bzw. die entsprechenden Gesellschaften sind mittlerweile insolvent.

Es handelte sich dabei insbesondere um Fonds, über die Projekte aus dem Bereich der Nachhaltigkeit finanziert wurden. Dazu gehörten vor allem:

  • Biogasanlagen
  • Solaranlagen
  • Windkraftanlagen

Insgesamt hatten über 17.000 Anleger rund 500 Millionen Euro investiert und bangen zum Teil bis jetzt noch um ihr Kapital. Besonders riskant sind grundsätzlich solche nachhaltigen Beteiligungen, die mittels Genussscheinen und Nachrangdarlehen arbeiten. Im Gegensatz zu offenen Investmentfonds findet zudem bei geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds faktisch keine Regulierung statt. Daher handelt es sich öfter um eine Investition am sogenannten grauen Kapitalmarkt.

Wie kann ich als Anleger Risiken minimieren oder vermeiden?

  • Der wichtigste Schritt zur Reduzierung der Risiken bei geschlossenen Nachhaltigkeitsfonds ist es, die Gefahren zu kennen. Anleger sollten sich daher umfangreich zum geplanten Investment informieren, insbesondere zu Renditen, Risiken und Kosten.
  • Bei grünen Fonds kommt das Problem hinzu, dass es nach wie vor keine einheitlichen Richtlinien gibt. Zwar orientieren sich viele Fonds an den sogenannten ESG-Kriterien. Global einheitliche und gültige Siegel oder andere Zertifikate existieren jedoch bisher nicht.
  • Hellhörig sollten Anleger insbesondere werden, wenn deutlich überdurchschnittliche Renditen versprochen werden. Diese bewegen sich oftmals im Bereich zwischen 12 bis 15 Prozent. Bei derartigen Renditen sollte es jedem Anleger klar sein, dass diese nur auf Kosten eines enormen Risikos zu erwirtschaften sind.
  • Ein Tipp besteht darin, dass Sie sich vorab über den Standort der Gesellschaft informieren. Zu bevorzugen sind Fonds mit Sitz in der Europäischen Union, bestenfalls in Deutschland. Bei außereuropäischen Standorten ist es in der Praxis oft recht schwer, eventuelle Ansprüche tatsächlich geltend zu machen.

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Falls Sie Ihr Kapital aufgrund eines Investments in nachhaltige Fonds verloren haben oder ein Verlust droht, ist die Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts häufig empfehlenswert. Dies gilt ebenfalls unter der Voraussetzung, dass zum Beispiel nach einer Insolvenz der Insolvenzverwalter Ausschüttungen zurück fordert. Bei diesen und anderen Problemen hilft Ihnen die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei CDR-Legal gerne weiter.