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SIM-Swapping Was tun?
Verfügt eine fremde Person über Ihre Mobilfunknummer und verwendet diese für kriminelle Zwecke, ist schnelles Handeln gefordert. Schließlich kann das SIM-Swapping zu schwerwiegenden wirtschaftlichen und persönlichen Konsequenzen führen. Erfahren Sie in diesem Artikel, was es mit der Betrugsmasche auf sich hat und welche Schritte Sie als Opfer einleiten sollten.
Beispiele: Ausgewählte Gerichtsurteile zu Betrugsfällen, die CDR Legal in den vergangenen Monaten erstritten hat (PDF-Dateien): 112 C 100/23 (AG Bonn) 🞄 318 O 21/23 (LG Hamburg) 🞄 2-27 O 79/23 (LG Frankfurt am Main)
Inhalte des Artikels
Das Wichtigste in Kürze
- Beim SIM-Swapping übertragen Hacker Ihre Telefonnummer auf eine SIM-Karte, die sich im Besitz der Betrüger befindet
- Achten Sie auf entsprechende Anzeichen, um weiteren Schaden zu vermeiden
- Handeln Sie schnell, falls Sie Opfer des SIM-Swappings geworden sind
- Lassen Sie Ihren Schadensersatzanspruch überprüfen
Was ist SIM-Swapping?
SIM-Swapping ist eine Form des Identitätsdiebstahls, bei der ein Betrüger die Kontrolle über die Mobilfunknummer einer anderen Person übernimmt. Der Täter bringt den Mobilfunkanbieter dazu, die Telefonnummer auf eine SIM-Karte zu übertragen, die sich in seinem Besitz befindet. Oft handelt es sich dabei um eine eSIM, da die Aktivierung hier innerhalb weniger Minuten online stattfindet.
Um den Swap zu verifizieren, nutzen die Betrüger Ihre Identität. Dafür sammeln die Angreifer schon lange vor dem Betrugsfall möglichst viele persönliche Daten über Sie. Das sogenannte Social Engineering ist eine Manipulationstechnik, die darauf abzielt, Menschen dazu zu bringen, vertrauliche Informationen und Zugangsdaten preiszugeben oder bestimmte Handlungen auszuführen.
Eine andere Methode für das SIM-Swapping ist das Ausnutzen von Schwachstellen im Prozess der Übertragung von Mobilfunknummern zwischen verschiedenen SIM-Karten. Diese Schwachstellen können zum einen Fehler in Sicherheitsprotokollen sein, jedoch auch die eigenen Mitarbeiter der Mobilfunkanbieter.
Was kann ein Fremder mit meiner Handynummer machen?
Sobald der Betrüger die Kontrolle über die Mobilfunknummer hat, kann er in den Textnachrichten Codes der Zwei-Faktor-Authentifizierung und Sicherheitsfragen abfangen, die normalerweise zur Sicherung von Online-Konten dienen. So verschaffen sich Cyberkriminelle Zugriff auf Bankkonten, E-Mail-Konten, Krypto-Wallets und Accounts anderer Anbieter, die mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung versehen sind.
Außerdem kann der Angreifer Ihre Handynummer auch für weitere kriminelle Zwecke nutzen. Dazu gehören:
- Eröffnung von Bankkonten
- Beantragung von Krediten in Ihrem Namen
- Versenden von SPAM-SMS zum Phishing
- Nutzen für SPAM-Anrufe
- Verkauf Ihrer persönlichen Informationen an Dritte
- Social Engineering unter Ihren Freunden und Verwandten
Es ist demnach besonders wichtig, dass Sie Ihre Nummer vor einem möglichen Angriff schützen. Schließlich kann das SIM-Swapping nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden durch die Freischaltcodes erwirken, sondern Sie und Ihr Umfeld auch persönlich beeinflussen. Erhöhen Sie die Sicherheit Ihrer Passwörter und vermeiden Sie die öffentliche Preisgabe Ihrer Handynummer.
Anzeichen für eine gehackte SIM-Karte
Vermuten Sie, dass Ihre SIM-Karte gehackt wurde? Es gibt einige Anzeichen für die Betrugsmasche des SIM-Swappings. In den folgenden Fällen können Sie davon ausgehen, dass eine fremde Person unbefugten Zugriff auf Ihre Mobilfunknummer hat:
- Unerklärliche Aktivitäten auf Ihrem Mobilfunkkonto: Wenn Sie plötzlich ungewöhnliche Aktivitäten auf Ihrem Mobilfunkkonto feststellen, könnte dies darauf hinweisen, dass jemand Ihre SIM-Karte verwendet. Dazu gehören unbekannte Anrufe, SMS oder Datenverbindungen, die Sie nicht getätigt haben.
- Fehlender Zugriff auf Ihr Mobilfunknetz: Haben Sie plötzlich keinen Zugriff mehr auf das Mobilfunknetz, obwohl Ihr Gerät einwandfrei funktioniert und keine technischen Probleme vorliegen, könnte dies bedeuten, dass ein Hacker Ihre SIM-Karte deaktiviert oder übernommen hat.
- Probleme mit der Zwei-Faktor-Authentifizierung: Erhalten Sie auf Ihrem Smartphone plötzlich keine Codes der Zwei-Faktor-Authentifizierung mehr, könnte es sein, dass ein Betrüger diese abfängt, um sich Zugriff auf Ihre Konten zu verschaffen.
- Fehlende oder verdächtige Transaktionen auf Ihren Online-Konten: Stellen Sie unerklärliche Transaktionen oder Aktivitäten auf Ihren Online-Konten fest, sollten Sie schnell handeln. Ändern Sie Ihren Zugang und Ihr Kundenkennwort, um sich vor weiteren Angriffen zu schützen.
Gelegentlich informiert Sie auch Ihr Mobilfunkprovider über ungewöhnliche Aktivitäten. In solchen Fällen sollten Sie gleich Ihren Zugang und Ihre Passwörter oder Ihr Kundenkennwort ändern. Melden Sie den Betrug der entsprechenden Plattform, dem Mobilfunkanbieter und Ihrer Bank, um weitere Schäden zu vermeiden.
So kommen die Betrüger an Ihre persönlichen Daten
Da viele verschiedene Plattformen, Dienstleister und Online-Händler im Internet nach Ihren persönlichen Daten fragen, ist es schwer, diese ausreichend zu schützen. Denn auch wenn die entsprechenden Unternehmen für einen ausreichenden Schutz sorgen sollten, kommt es immer wieder zu Sicherheitslücken. So erhalten Cyberkriminelle oft über Datenlecks die Informationen über ihre Opfer.
Viele Betrüger nutzen jedoch auch Phishing-Angriffe per E-Mail, SMS oder Anrufe. Diese Nachrichten von augenscheinlich seriösen Unternehmen enthalten betrügerische Links, die Sie zu gefälschten Webseiten führen. Geben Sie an dieser Stelle Ihre persönlichen Daten ein, dienen die Informationen den Tätern, um sich Zugriff auf Ihre Konten zu verschaffen.
Besitzen die Kriminellen Ihre persönlichen Daten, können sie unter Umständen Ihre Telefonnummer auf ein eigenes Handy übertragen. Dafür nutzen die Betrüger oft das relativ neue eSIM-Verfahren. Eine eSIM ist eine digitale SIM-Karte, die in das Gerät integriert ist und keine physische Karte erfordert. Im Gegensatz zu herkömmlichen SIM-Karten, die auswechselbar und austauschbar sind, ist die eSIM fest in das Gerät eingebaut.
Was tun bei SIM-Swapping?
Können Sie Ihr Telefon nicht mehr richtig nutzen und vermuten Sie, Opfer vom SIM-Swapping geworden zu sein, sollten Sie sofort die folgenden Schritte unternehmen:
- Kontaktieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter: Informieren Sie Ihren Mobilfunkprovider umgehend über das vermutete SIM-Swapping. Fordern Sie ihn dazu auf, Ihre Mobilfunknummer zu sperren, um weitere unbefugte Aktivitäten zu verhindern. Bitten Sie den Anbieter auch um Hilfe bei der Wiederherstellung Ihrer Nummer und der Sicherung Ihres Kontos.
- Ändern Sie alle Passwörter: Ändern Sie sofort alle Passwörter für Ihre Online-Konten. Achten Sie dabei besonders auf jene Konten, die mit Ihrer Mobilfunknummer für die Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert sind.
- Überprüfen Sie Ihre Konten: Überprüfen Sie Ihre Bankkonten, E-Mail-Konten, Krypto-Wallets und andere Online-Konten auf verdächtige Aktivitäten oder Transaktionen. Melden Sie alle unautorisierten Transaktionen sofort Ihrem jeweiligen Anbieter und nehmen Sie gegebenenfalls weitere Sicherheitsmaßnahmen vor.
- Informieren Sie die entsprechenden Behörden: Wenn Sie Opfer von Betrug oder Identitätsdiebstahl geworden sind, sollten Sie die örtliche Polizei informieren und Anzeige erstatten. Dies kann dazu beitragen, den Vorfall zu dokumentieren und Ermittlungen einzuleiten, um die Täter zu identifizieren.
- Sichern Sie Ihre Identität: Nehmen Sie zusätzliche Maßnahmen zum Schutz Ihrer Identität vor. Überwachen Sie Ihre Kreditberichte und informieren Sie unter Umständen die Schufa, wenn Sie vermuten, dass mit Ihrer Nummer neue Konten und Kreditkarten beantragt werden.
- Informieren Sie Ihre Kontakte: Informieren Sie Ihre Kontakte darüber, dass Sie Opfer von SIM-Swapping geworden sind. So warnen Sie sie vor möglichen betrügerischen Nachrichten oder Anrufen, die von Ihrer gehackten Nummer ausgehen könnten.
So unterstützt Sie CDR Legal
Hat eine fremde Person Ihre Handynummer gehackt und verwendet sie für kriminelle Zwecke, können Sie auch juristischen Beistand suchen. Die Kanzlei CDR Legal ist auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert und unterstützt Sie mit einer rechtlichen Beratung, bei der Kommunikation mit den Behörden und Anbietern sowie im rechtlichen Verfahren. Schließlich sollten Sie die Haftungsfrage überprüfen.
Unter Umständen kann der Mobilfunkprovider oder sogar Ihre Bank für Ihren Schaden haften. In einem ersten Beratungsgespräch besprechen wir gemeinsam Ihre individuelle Ausgangslage und das weitere Vorgehen, um Ihre Ansprüche geltend zu machen.
RA Corinna D. Ruppel (LL.M.) berät und begleitet Sie im Bankrecht, im Erbrecht, im Kapitalmarktrecht und im Insolvenzrecht. Rechtsanwältin Ruppel ist Spezialistin im Prüfen, Durchsetzen und Abwehren von Forderungen. Seit 2013 ist Frau Ruppel Inhaberin der Kanzlei CDR Legal und hat bereits über 9.000 Erstberatungen erteilt und mehr als 2.000 Mandanten vertreten.