Am 24. Januar 2024 wurde über das Vermögen der Credicore Pfandhaus GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet. Zahlreiche Anleger hatten sich für die Credicore Anleihe entschieden und müssen nun um die Rückzahlung ihres investierten Kapitals bangen. Da die BaFin schon vor geraumer Zeit ein nicht vorhandenes Wertpapierprospekt moniert hat, kommt für die betroffenen Anleger unter Umständen eine Klage auf Schadenersatz infrage.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geschäftstätigkeit der Credicore Pfandhaus GmbH besteht darin, Pfandkredite gegen Verpfändung sogenannter Luxusgüter wie teure Uhren, Schmuck oder Diamanten zu vergeben.
  • Bereits im vergangenen Jahr hatte die BaFin ein nicht vorhandenes, jedoch notwendiges, Wertpapierprospekt moniert.
  • Zahlreiche Anleger haben Geld in die Credicore Anleihe investiert und bangen nun um die Rückzahlung des Kapitals.
  • Am 24. Januar 2024 hat das Amtsgericht Hamburg das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft eröffnet.
  • Betroffene Anleger sollten sich von einem Rechtsanwalt beraten lassen, um ihre Ansprüche durchzusetzen.
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Was macht die Credicore Pfandhaus GmbH?

Das Geschäftsmodell der Credicore Pfandhaus GmbH besteht darin, den Kunden mittels Pfandkrediten kurzfristig Liquidität zur Verfügung zu stellen. Zu diesem Zweck können die entsprechenden Kreditnehmer vorrangig Luxusgüter hinterlegen, zu denen beispielsweise hochwertige Uhren, Schmuck oder auch Diamanten zählen. 

Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Hamburg. Zur Finanzierung wurde nach der Gründung im Jahre 2021 eine Credicore Anleihe ausgegeben. Noch Mitte 2023 berichtete das Unternehmen von einem sehr guten Quartalsergebnis und es wurde für das Gesamtjahr ein Gewinn vorhergesagt.

Aktueller Stand zur Insolvenz der Credicore Pfandhaus GmbH

Mittlerweile ist Credicore insolvent, denn das Amtsgericht Hamburg hat am 24. Januar 2024 unter dem Aktenzeichen 67a IN 366/23 das Insolvenzverfahren eröffnet. Bis zum 24. April dieses Jahres haben betroffene Anleger und sonstige Gläubiger die Möglichkeit, ihre berechtigten Forderungen beim Insolvenzverwalter anzumelden. Das geschieht durch den Eintrag in die Insolvenztabelle.

Befürchten müssen die Betroffenen die Rückzahlung Ihres Kapitals, welches sie in die seit 2021 ausgegebenen Anleihen investiert haben. Bereits die im November des vergangenen Jahres (2023) fälligen Zinszahlungen hat die Credicore Pfandhaus GmbH nicht geleistet und ist somit im Rückstand. Das ist bereits eine Forderung, die Anleger schon jetzt geltend machen können.

Auffälligkeiten bei Credicore schon seit einigen Jahren?

Schon im Jahre 2021 könnte es bei der Credicore Pfandhaus GmbH Auffälligkeiten gegeben haben. Das resultiert insbesondere aus einem anscheinenden Fehlbetrag von etwa 300.000 Euro, der nicht durch Eigenkapital abgedeckt war. Ähnliches gilt für das Jahr 2022.

Dort spricht ein Bericht des Unternehmens zwar einerseits von einer Platzierung der Anleihen in Höhe von 12,5 Millionen Euro. Auf der anderen Seite zeigt ein zwischenzeitlicher Abschluss Ende März 2023 eine Bilanzsumme von unter zwölf Millionen Euro – ein Widerspruch. 

Darüber hinaus hatte im 4. Quartal 2023 die BaFin zur Credicore Pfandhaus GmbH eine Bekanntmachung veröffentlicht. Darin heißt es, dass der Verdacht auf einen nicht vorhandenen Wertpapierprospekt besteht. Damit hätten die Anleihen seitens des Unternehmens nicht öffentlich zum Investment angeboten werden dürfen. 

Was können betroffene Anleger jetzt tun?

Falls Sie in die Credicore Anleihe investiert haben, sollten Sie im ersten Schritt Ihre Forderungen anmelden. Diese werden in die Insolvenztabelle eingetragen. Das ist eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, dass Sie ein Anrecht auf im Zuge der Insolvenz festgestelltes Vermögen gemäß Ihrer Forderung haben. 

Experten rechnen allerdings damit, dass die Insolvenzmasse nicht ausreichen wird, um sämtliche Forderungen in vollem Umfang zu befriedigen. Neben der Anmeldung der eigenen Ansprüche und den Eintrag in die Insolvenztabelle sollten Sie zudem mögliche Schadensersatzforderungen prüfen lassen. Diese können beispielsweise entstanden sein, sollte tatsächlich kein notwendiges Wertpapierprospekt existieren

In dem Fall läge ein Verstoß gegen das Wertpapierprospektgesetz vor. Mögliche Schadensersatzansprüche können betroffene Anleger unter Umständen nicht nur gegen die Credicore Pfandhaus GmbH selbst richten, sondern ebenfalls gegen eventuelle Anlagenvermittler und Anlageberater. Diese haben die Pflicht, bei der Geldanlage auf vorhandene Risiken ausdrücklich hinzuweisen.

Zusammengefasst sollten Sie als betroffener Anleger nun Folgendes unternehmen:

  • Forderungen dem Insolvenzverwalter mitteilen (Anmeldung zum Eintrag in die Insolvenztabelle)
  • Neben der Rückzahlung Ihres Kapitals auch die säumige Zinszahlung geltend machen
  • Schadenersatzansprüche prüfen lassen
  • Beratung eines Rechtsanwalts nutzen

Telefonisches Erstgespräch mit CDR-Legal vereinbaren

Haben Sie Kapital in die Credicore Anleihe investiert? In dem Fall sollten Sie tätig werden, da das Unternehmen insolvent und die Rückzahlung des Geldes in großer Gefahr ist. Da eventuelle Schadensersatzansprüche im Raum stehen, wenden Sie sich am besten an einen Rechtsanwalt. Sehr gut geeignet ist die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Anwaltskanzlei CDR Legal.

Im ersten Schritt schildern Sie Ihren Fall im Rahmen eines kostenfreien, telefonischen Erstgesprächs. In diesem Telefonat kann Ihnen CDR-Legal erste Ratschläge geben, wie das weitere Vorgehen aussieht. Neben der Anmeldung Ihrer Forderung zur Insolvenztabelle werden dabei auch mögliche Schadensersatzansprüche erörtert.