Zu hohe Bareinzahlungen auf das Konto, Transaktionen aus dem Ausland oder Handel mit Kryptowährungen: Es gibt viele Gründe, warum Kreditinstitute den Verdacht auf Geldwäsche hegen. Oft gehen diese Verdachtsfälle mit der Kontosperrung einher. Zu den betroffenen Bankkunden zählen sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen. Was Sie im Fall einer Sperrung unternehmen können, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht häuft sich aufgrund neuer Gesetze
  • Verdachtsfälle werden zur Kontrolle an die Zentralstelle FIU weitergeleitet
  • Bei Auflösung muss der Finanzdienstleister Ihr Konto innerhalb weniger Tage wieder freischalten
  • Geschieht dies nicht, sollten Sie sich an einen Anwalt wenden

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Wegen Geldwäscheverdacht Konto gesperrt: Verdopplung der Verdachtsfälle

Die Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht ist eine ernsthafte Maßnahme der Banken, um potenzielle illegale finanzielle Aktivitäten zu bekämpfen. Die Folgen für die Betroffenen sind oft sehr unangenehm. Schließlich können die Kunden von ihrem Konto weder Bargeld abheben noch andere Zahlungen durchführen. Der Zugriff auf das eigene Girokonto ist teilweise für mehrere Wochen gesperrt.

In den vergangenen Monaten haben sich die Verdachtsmeldungen gehäuft. Dies ist auf strengere gesetzliche Vorgaben für Banken zurückzuführen. Die zunehmende Digitalisierung der Finanzmärkte und die Komplexität internationaler Finanztransaktionen machen es den Betrügern noch einfacher möglich, Geldwäsche zu betreiben. So sah sich auch der Gesetzgeber dazu gezwungen, die Maßnahmen zum Schutz zu erhöhen. 

Nun müssen Banken ihre Verdachtsmeldung an die Behörde "Financial Intelligence Unit" (FIU) weitergeben. Hier wird eine Finanztransaktionsuntersuchung durchgeführt. In einigen Fällen kann die FIU die Information auch an das Finanzamt weiterleiten, wenn steuerliche Aspekte relevant sind. Erhalten die Banken innerhalb von drei Tagen keine Rückmeldung der FIU, sollte die Sperrung aufgehoben werden. In der Praxis nimmt dies jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch. 

Was ist Geldwäsche?

Geldwäsche bezeichnet den Prozess, durch den illegal erlangte Gelder in den legalen Finanzkreislauf integriert werden, um ihre Herkunft zu verschleiern. Es handelt sich dabei nicht nur um ein kriminelles Phänomen, sondern auch um eine Bedrohung für die Stabilität des Finanzsystems. Deshalb haben viele Länder Gesetze eingeführt, die Finanzinstitute dazu verpflichten, Geldwäsche zu bekämpfen. Zu diesen Maßnahmen zählt auch die Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht.

Überweisung aus dem Ausland, hohe Einzahlungen und Kryptowährungen: So erwecken Sie Verdacht auf Geldwäsche

Banken sperren das Konto ihrer Kunden nicht willkürlich. Zunächst muss eine Transaktion vorausgehen, die den Verdacht auf Geldwäsche erweckt. Erst dann sind die Kreditinstitute verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen. Gründe, die die Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht möglich machen, sind unter anderem:

  • Ungewöhnlich hohe Transaktionen auf dem Bankkonto
  • Hohe Bargeldeinzahlung
  • Häufige Ein- und Auszahlungen in kurzer Zeit
  • Instabiles Guthaben
  • Unklare Herkunft des Geldes
  • Auslandsüberweisungen
  • Handel mit Kryptowährungen
  • Verbindung zu verdächtigen Personen

Können Sie den Fall jedoch aufklären und beweisen, dass der Geldwäscheverdacht unbegründet ist, muss die Bank Ihr Konto wieder freigeben. Gelegentlich ist es den Kunden jedoch wochenlang nicht möglich, auf das Bankkonto zuzugreifen. In diesem Fall sollten Sie einen Anwalt um Rat bitten. 

Das Geldwäschegesetz für Privatpersonen

Das Geldwäschegesetz in Deutschland betrifft nicht nur Finanzinstitute, sondern legt auch Verpflichtungen für private Kontoinhaber fest. Dies insbesondere, wenn es um größere Überweisungen geht. Als Privatperson müssen Sie bei Bargeldgeschäften ab 10.000 Euro eine Meldung an das zuständige Finanzamt einreichen. Weiterhin sind Sie dazu verpflichtet, bei Verdacht auf Geldwäsche Ihre Bank oder die zuständigen Behörden zu informieren.

Dies hat den Grund, Vertragspartner in bestimmten Geschäften zu identifizieren und sicherzustellen, dass keine illegalen Aktivitäten durchgeführt werden. Die Nichtbeachtung dieser Pflichten kann zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

Die Bank sperrt Ihr Konto wegen Geldwäscheverdacht: Was tun?

Wird Ihnen die Verfügung über Ihr Guthaben aufgrund einer Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht verweigert, sollten Sie zunächst das Gespräch mit der Bank suchen. Klären Sie, wenn möglich, mit Ihrem Kreditinstitut, welche Transaktionen und Einzahlungen von Bargeldern für Sie im normalen Rahmen liegen. Fordern Sie die Bank als Kontoinhaber dazu auf, die Sperre vom Konto wieder aufzuheben. Belege über die Legalität Ihrer Transaktionen können Ihnen dabei behilflich sein. 

  1. Kontaktieren Sie Ihre Bank
  2. Sammeln Sie Belege für die rechtmäßige Transaktion
  3. Fordern Sie die Freigabe vom Konto
  4. Suchen Sie Unterstützung von einem erfahrenen Rechtsanwalt

Erleiden Sie einen Schaden durch eine unberechtigte Meldung, sollten Sie rechtliche Schritte gegen die Bank unternehmen. In einem Fall gegen die Bank N26 entschied das zuständige Gericht für den Kunden, da die Bank nicht dazu berechtigt war, das Geld des Klägers über Monate hinweg ohne behördliche Anweisung zurückzuhalten. Zwar wurde der Geldwäscheverdacht in Betracht gezogen, jedoch konnte er nicht nachgewiesen werden. 

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Wird Ihre Kontosperrung wegen Geldwäscheverdacht auch nach Klärung des Falls nicht innerhalb weniger Tage aufgehoben, sollten Sie sich rechtlichen Rat einholen. Die Kanzlei CDR Legal ist auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert und kann Sie mit der entsprechenden Expertise unterstützen. In einem ersten kostenlosen Gespräch mit einem erfahrenen Fachanwalt analysieren wir Ihre Ausgangslage, beantworten Ihre Fragen und besprechen gemeinsam mit Ihnen das weitere Vorgehen.

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